Erinnerungen gehören zu unserem Leben. Die Geschichten aus dem eigenen Leben machen das eigene Leben reich. Wenn wir sie erzählen, dann erkennen wir uns selbst und können spüren, was uns ausmacht, wer wir sind. Erinnern schafft Identität. Wer wir sind, erschließt sich durch die Geschichten, die wir einander weitergeben.
Solche identitätsbildenden Geschichten gibt es sowohl für den Einzelnen und sein individuelles Leben, als auch für die Gruppen und Gemeinschaften, in denen wir leben. Familien, aber auch unsere Diakonieschwesternschaft sind Erinnerungs- und Erzählgemeinschaften. Das ist besonders bei Festen erlebbar. Weißt Du noch? Erinnerst Du dich? Im gemeinsamen Erinnern entstehen Geschichten, in die alle eingewoben sind. In unserer Diakonieschwesternschaft pflegen wir diese Erinnerungskultur besonders bei den Jubiläen der Schwestern und Brüder. Dabei geht es auch um gemeinsame fachliche Themen, wie zum Beispiel der Hygienestandard damals und heute.
Ist die Bibel ein Familienalbum? Mit dieser Frage verbindet Prof. Dr. Sandra Huebenthal unserer eigenen Erinnerungskultur mit der biblischen Botschaft. In den biblischen Geschichten haben Menschen ihre Erfahrungen mit Gott festgehalten, um sie sich selbst zu vergegenwärtigen und späteren Generationen weiterzugeben. Wenn wir heute diese biblischen Geschichten erzählen, begeben wir uns in eine lange Tradition der großen christlichen Familie. Das prägt unsere eigene Basis und Identität.
Wenn im Alter das Gedächtnis nachlässt und manche Erinnerung verblasst, dann ist es hilfreich, wenn Erinnerungen gehegt und gepflegt werden. Dabei helfen die Methoden der Biographiearbeit. Das beschreibt die Psychologin Dr. Margaux Mohnke. Ganz praktisch berichten Mitarbeiterinnen aus unseren Pflegeheimen, wie sie diese Methoden einsetzen und warum sie für ihre Arbeit so wichtig sind.
Die Ausgabe 02-2023 steht über unser Archiv „Diakonie in unserer Zeit" (Herrenberger Beiträge) zum Download bereit.