Die Evangelische Diakonieschwesternschaft Herrenberg-Korntal lädt am Mittwoch, 5. März zu einem Vortrag mit Margrit Kempgen ein.

Auf den ersten Blick scheint beides unverbunden nebeneinander zu stehen. Aber wenn man sich mit dem Leben dieses schlesischen Landedelmannes aus dem 16. Jahrhundert und vor allem seinem Wirken in Süddeutschland auseinandersetzt, wird man sehr viel Gemeinsames entdecken. Dazu will dieser Vortrag einladen.

Caspar von Schwenckfeld (1489-1561) war eine der führenden Gestalten der Reformation in Schlesien. Zunächst in Übereinstimmung mit Luther hat er sich allmählich von dessen reformatorischen Grundeinsichten entfernt. Das brachte ihn in Konflikt mit den anderen reformatorisch Gesinnten seiner Heimat. Er ging ins Exil nach Straßburg, Augsburg und Ulm, wurde dort jeweils eine Zeit lang geduldet, bis er wegen Irrlehre als Ketzer verfolgt wurde. Die beiden letzten Lebensjahrzehnte verbrachte er als ruheloser Flüchtling auf den Besitzungen süddeutscher Adliger oder verborgen in Häusern seiner Anhänger. Schwenckfeld drängte auf eine notwendige „Absonderung“ der Heiligen von der sichtbaren Kirche. „Die wahre Kirche ist in der Zerstreuung und allein Gott bekannt.“ Schwenckfelds Lehre zielt auf eine Christusnachfolge in „Rechtbeschaffenheit.“

Die Referentin Margrit Kempgen ist Oberkirchenrätin a.D. der ehemals Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz. Als Juristin und Historikerin ist sie Expertin für die Geschichte des evangelischen Schlesiens. Margrit Kempgen ist auf Einladung der Evangelischen Diakonieschwesternschaft in Herrenberg.

Der Vortrag findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.