Missernten, Kriegsdienst, drückende Steuerlasten und Armut haben vor 200 Jahren Bauern, Handwerker und Tagelöhner aus Süddeutschland zur Auswanderung nach Brasilien veranlasst. Im Sommer 1824 gründeten sie ganz im Süden die Siedlung Sao Leopoldo. Dort entstand auch die erste evangelische Gemeinde, aus der im Laufe der folgenden Jahrzehnte die Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (EKLBB) hervorgegangen ist. Die EKLBB besteht bis heute zu einem starken Anteil aus Nachkommen deutscher Einwanderer, die zwischen 1824 und 1900 nach Brasilien kamen.
Aus Anlass des 200jährigen Jubiläums lädt die Evangelische Diakonieschwesternschaft zusammen mit der Evangelischen Kirchengemeinde Herrenberg am Freitag, 2.Februar zu einem Vortrag (mit Bildern) in die Mutterhauskirche ein unter dem Titel „Auswanderung nach Brasilien – Geschichte und Geschichten deutscher Auswanderer“. Referenten sind Maike Ulrich und Silvio Meincke.
Maike Ulrich ist Gemeindepfarrerin in Schwäbisch Gmünd. Sie hat 10 Jahre zusammen mit ihrem Ehemann Silvio Meincke in Brasilien gelebt und gearbeitet. Silvio Meincke ist deutsch-stämmiger Brasilianer und hat als Pfarrer der EKLBB und als Dozent für Systematische Theologie an deren Hochschule in Sao Leopoldo gearbeitet. Die Moderation hat Pfarrer Günter Knoll.
Der Vortrag findet in der Mutterhaushauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.