Neues Heft Diakonie in unserer Zeit erschienen zum Thema Vertrauen

„Vertrauen“ ist das Thema dieses Heftes – in ganz unterschiedlichen Facetten: theologisch und seelsorgerlich, psychologisch und ganz konkret in unserer Arbeit in der Diakonie-Schwesternschaft. Zur digitalen Ausgabe kommen Sie hier.

In einer Welt voller Krisen, Ängste und Unsicherheiten zeigt sich, wie unverzichtbar Vertrauen ist – im persönlichen Leben, in Beziehungen, in der Arbeit und im Glauben. Vertrauen in Gott, so schreibt Pfarrer Dr. Willi Temme, ist kein naives Wegsehen, sondern ein trotziges Dennoch: eine Haltung, die Angst und Sorge nicht verdrängt, sondern ihnen mit innerer Gewissheit und gemeinschaftlicher Stärke begegnet. Wer vertraut, lässt los – und erfährt dennoch Halt. „Gott, bei dir bin ich geborgen, hab keine Angst vor morgen.“

Auch Prof. Martin Schweer betont: Vertrauen – ob in andere Menschen, in sich selbst oder in Gott – führt zu innerer Stabilität und Zuversicht führen kann. Vertrauen bedeutet, Kontrolle abzugeben und dennoch Sicherheit zu erfahren, weil sich Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit als tragende Kräfte im Miteinander erweisen. Besonders das Gottvertrauen schenkt Halt über das menschlich Machbare hinaus und eröffnet eine Hoffnungsperspektive, die auch in schwierigen Zeiten trägt.

Wie dieses Vertrauen im Alltag Gestalt gewinnt, zeigen die Beispiele aus der Diakonie-Schwesternschaft. In unseren Einrichtungen bilden Wertschätzung, Vertrauen und Professionalität das Fundament der diakonischen Kultur. Und was Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz konkret beim Wort „Vertrauen“ in den Sinn kam, können Sie mit uns entdecken.

Vertrauen ist aber auch eine Führungsaufgabe. Bruder Michael Köhler und Oliver Dersch beschreiben, dass Führung nur gelingt, wenn Vertrauen und Kontrolle in eine tragfähige Balance gebracht werden – als zwei Kräfte, die sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig stärken. Vertrauen schafft Raum für Eigenverantwortung und Entwicklung, während Kontrolle Orientierung und Sicherheit gibt. So entsteht eine Haltung, die Orientierung gibt, ohne Freiheit zu nehmen.

Wie tief Vertrauen gehen kann, zeigt schließlich die Geschichte von Frau Scholl, die ihre Mutter in ein Pflegeheim begleitet hat. Der Abschied war schwer – und doch wurde aus der Sorge ein stilles Aufatmen. Vertrauen wuchs, wo Herzlichkeit, Würde und Zuwendung spürbar wurden.

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