Herrenberg, 12. April 2022. Die Evangelische Diakonieschwesternschaft lädt am Sonntag, 08. Mai zu einer Lesung mit der Dichterin Chandal Nasser in die Mutterhauskirche Herrenberg ein.
Der Titel ihres gerade erst erschienenen neuen Gedichtbandes lautet rätselhaft und zugleich neugierig machend: Landzungen und andere geografische Anomalien. „Der Kurzsichtige / will die Dinge aus der Nähe betrachten / Land und Zunge / Meer und Arme / bevor er in der Bucht badet“, so der Anfang des Leit-Gedichtes aus diesem Band.

Chandal Nasser ist Brasilianerin, schreibt aber auf Deutsch und schlägt poetische Funken aus ihrer Zweisprachigkeit. Ihre Gedichte sind leichtfüßig-tiefsinnig und zeigen scheinbar einfache Beobachtungen der Natur und des Alltags. Immer wieder blitzt auch Humor auf.

Als Moderatorin und Gesprächspartnerin von Chandal Nasser wurde ihre Tübinger Lyrik-Mentorin Eva Christina Zeller gewonnen. Pfarrer Günter Knoll führt in den Abend ein. Musikalische Improvisationen verbinden die Wortteile - an der Oboe Christine Knoll.

Über die erste Herrenberger Lesung der Dichterin im September 2019 schrieb der Gäubote:
„In so einigen ihrer Gedichte nimmt sich Chandal Nasser dem Wesen, den Eigenarten, Merkwürdigkeiten und Fallstricken der deutschen Sprache an. Ob nun den geliebten Verben, dem vertrackten Konjunktiv, den absonderlichen Dopplungen, den nicht so melodiös und geschmeidig wie im Portugiesischen purzelnden Vokalen. Auf einmal wird einem wieder klar vor Augen geführt, worum es beim Hantieren mit Wörtern geht, aus welchem kern die Dichtkunst erwächst.“ (Rüdiger Schwarz)

Die Lesung findet in der Mutterhauskirche, Hildrizhauser Straße 29, 71083 Herrenberg statt und beginnt um 19:00 Uhr.

Der Eintritt ist frei.