Diuz Mai titeldatei

Haben Sie sich schon einmal überlegt, was Sie am Ende Ihres Lebens an Ratschlägen oder Lebensweisheiten formulieren würden? Worauf kommt es im Leben wirklich an? Was bedaure ich am Ende meines Lebens? Wovor will ich andere auf jeden Fall bewahren?

„Das Geheimnis des Lebens wird berührt.“, so bringt die Seelsorgerin Claudia Feine zum Ausdruck, was Menschen empfinden, wenn sie andere in ihrer letzten Lebensphase und beim Sterben begleiten. Sie erleben diese gemeinsame Zeit, trotz aller Schwere meist als bereichernd und kostbar. Das erfahren auch die Mitarbeitenden des Ökumenischen Hospizdienstes Herrenberg in der Begleitung von sterbenden Menschen und ihrer Angehörigen. „Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben“, ist ihre Grundhaltung in der Begleitung.

Um das letzte Kapitel des eigenen Lebens gut gestalten zu können, ist eine vielfältige Unterstützung hilfreich. Es braucht die Bereitschaft von unterschiedlichen Menschen zuzuhören, sich einzulassen, die Individualität eines Menschen zu respektieren. In unseren Pflegeheimen begleiten Schwestern mit ihren vielfältigen Erfahrungen Sterbende.

Und es gibt Mitarbeitende, wie Schwester Sabine Mahler, die dafür ausgebildet sind, zu hören und zu spüren, was genau ein:e Bewohner:in braucht, um ihre/seine letzte Lebensphase möglichst selbstbestimmt und auf ihre/seine Bedürfnisse zugeschnitten begleitet leben zu können.

Wie das multiprofessionelle Team der Palliativstation im Krankenhaus Herrenberg das möglich macht, berichtet die Oberärztin Dr. Elisabeth Dorndorf. Mitarbeitende von Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgungsteams unterstützen schwerstkranke Menschen und ihre Angehörige zuhause. Sie sorgen dafür, dass der Wunsch von vielen Menschen - „Ich möchte daheim sterben“ - in Erfüllung gehen kann. Zur letzten Lebensphase gehört eines Tages auch das Sterben und der Tod. Das Lebensbuch ist zugeschlagen. Die Aussegnung, die Beerdigung, der Friedhof sind Orte der Trauer, der Erinnerung und der Zuversicht.

Die Ausgabe 01-2022 steht über unser Archiv „Diakonie in unserer Zeit" (Herrenberger Beiträge) zum Download bereit.